Brasilien ist das wirtschaftlich stärkste Land Südamerikas und weltweit der zweitgrößte Tabakproduzent und der größte Rohtabakexporteur. Tabakanbau hat in Brasilien eine lange Tradition, die bis in die Kolonialzeit zurück reicht. Die Tabakanbaugebiete liegen vor allem im Süden.

Die Mehrheit der Tabak anbauenden Familien ist vertraglich an die Rohtabakhändler Universal Corporation und Alliance One International sowie an die BAT-Tochter Souza Cruz gebunden. Sie erhalten Saatgut, Dünger und Pestizide auf Kredit und verpflichten sich, die gesamte Ernte an die Vertragsfirma zu verkaufen. Diese bestimmt nach der Ernte die Qualität und damit den Preis des Tabaks. So sind für die Tabakindustrie hohe Profite durch eine beständige Produktion bei niedrigen Preisen und äußerst hoher Qualität garantiert. Die Anbaurisiken tragen jedoch die Bauern und Bäuerinnen. Sie geraten in einen Schuldenkreislauf.

Brasilien hat strikte Gesetze zum Nichtraucherschutz. Dadurch hat sich die Zahl der Tabakkonsument*innen stark reduziert. Während im Jahr 2000 noch 23,3 % aller Erwachsenen täglich rauchten, waren es 2015 nur noch 15,2 %, das sind etwa 4,7 Millionen Menschen weniger.

Bevölkerung

207,8 Mio. Einwohner*innen (2015)

Human Development Index Rang

79 von 188 (2016)

Welthunger-Index

< 5

Bruttonationaleinkommen

9.990 US-Dollar pro Kopf

Status WHO-Tabakrahmenkonvention (FCTC)

Unterzeichnet und ratifiziert

Tabakanbaufläche

415.842 Hektar (2014)

Zigarettenkonsum

492 Stück pro Kopf (2014)

Raucher

16,56% (2013)

Raucherinnen

11,12% (2013)

jugendl. Raucher*innen

no data

Quellen

Weltbank, GHI, HDI, FAOSTAT, Tobacco Atlas